MIT UNBÄNDIGER MORAL ZUM ERSTEN SIEG
AM BIEBERER BERG SEIT 27 JAHREN
Wie es der SSV Ulm 1846 Fußball geschafft
hat, erstmals seit 27 Jahren wieder
am Bieberer Berg zu punkten und,
mehr noch, einen imponierenden 2:1-
Sieg zu landen.
Sie haben es tatsächlich geschafft. Erstmals
nach 27 Jahren punktete der SSV
Ulm 1846 Fußball wieder einmal auf dem
Bieberer Berg. Und es war nicht nur ein
Zähler, den der Regionalligist bei den Offenbacher
Kickers entführte. Dem Team
von Trainer Thomas Wörle gelang sogar
ein Dreier, und das trotz widriger Umstände.
2:1 hieß es am Samstag Nachmittag
nach höchst intensiven, emotionalen und
aufregenden Momenten für die Ulmer. Mit
dem zweiten Sieg im zweiten Gipfeltreffen
binnen fünf Tagen setzten die Spatzen
ein dickes Ausrufezeichen.
Am vergangenen Dienstag hatten die
Spatzen bereits mit 4:2 Titelanwärter SV
Elversberg nach einer kräftezehrenden
Begegnung bezwungen. Nun legen die
Spatzen noch eine Schippe drauf. Und
ließen sich auch von einem 0:1-Rückstand
nach 29 Minuten nicht irritieren, sondern
drehten die Begegnung dank Treffern von
Tobias Rühle (71.) und Adrian Beck (76.)
zum 2:1. Dabei blieb es auch trotz fünfminütiger
Nachspielzeit.
„Jetzt haben wir vier Punktspiele in dieser
Saison bestritten – und schon alles erlebt.
Der Charakter der Mannschaft ist ohne
Worte“, strahlte Torschütze Rühle, der wie
auch Mittelfeld-Kollege Beck bereits seinen
dritten Saisontreffer erzielte. Nach
den beiden wilden 3:3-Spielen zum Saisonauftakt
gegen den FSV Frankfurt und
beim FC Homburg und dem 4:2 gegen
die SV Elversberg folgte nun das Tüpfelchen
auf dem i: Das 2:1 beim bisher uneinnehmbar
anmutenden Bieberer Berg.
Fußball-Lehrer Wörle hatte seine Mannschaft
gegenüber dem letzten Spiel auf
zwei Positionen umgebaut. Für Michael
Heilig kehrte der genesene Thomas Geyer
in die Innenverteidigung zurück, und
Jannik Rochelt nahm den Platz von Nicolas
Jann im linken Mittelfeld ein.
Die umkämpfte Begegnung war geprägt
von vielen Zweikämpfen und harten Duellen.
Beide Teams schenkten sich gegenseitig
nichts und traten selbstbewusst auf.
Die Offenbacher im Wissen um den optimalen
Start mit sechs Punkten aus zwei
Spielen, die Ulmer mit dem Rückenwind
des Elversberger Spiels.
Ulm trat zu keinem Zeitpunkt wie ein Auswärtsteam
auf, sondern machte über weite
Phasen der Begegnung das Spiel. Mit
dem einzigen Makel, dass angesichts des
hohen Aufwandes zu wenig Chancen heraussprangen.
Nach einer knappen halben
Stunde gingen die Gastgeber, angefeuert
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