Viele deutsche Eishockeyfans werden von Ihrer
Mannschaft klipp und klar die Rückkehr in die Top-
Division erwarten. Die vergangenen beiden Jahre haben
aber gezeigt, dass sehr vieles passen und funktionieren
muss, um aufzusteigen...
Christian Künast: „Die Haltung von außen ist sicher
eine etwas andere als intern, das stimmt. Sicher
wollen wir aufsteigen, dieses Ziel sollten wir schon
haben. Ich weiß aber auch, wie in anderen Ländern
gearbeitet wird und wie schwierig es ist, dieses Ziel
zu erreichen, denn auf unserem Niveau liegen die
Mannschaften sehr eng beisammen. Dass man
keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen darf
und der Aufstieg alles andere als ein Selbstläufer
wird, wissen aber auch unsere Spieler. Wir drehen
in der Nachwuchsarbeit an vielen Rädchen, aber es
braucht auch Geduld.“
Einige Kenner der Szene sehen bei den aktuellen älteren
Nachwuchsjahrgängen ja auch ein gewisses Loch klaffen.
Wie beurteilen Sie das?
Christian Künast: „Es kann schon sein, dass es
frühere Jahrgänge mit talentierteren, besseren
Einzelspielern gab. Der Jahrgang 1995 etwa hatte
Spieler wie Frederik Tiffels oder Dominik Kahun,
ist im U20-Bereich aber aus der Top-Division
abgestiegen. Das sagt eigentlich alles. Diese
herausragenden Einzelspieler haben wir in der
aktuellen U20-Nationalmannschaft tatsächlich
nicht, aber wir haben trotzdem viele gute Spieler,
und entscheidend ist zudem auch, dass du einen
funktionierenden Mix und ein homogenes Team
hast.“
Welche Ihrer Spieler sehen Sie für die anstehende WM als
potenzielle Führungsspieler und Leistungsträger?
Christian Künast: „Ich will da eigentlich keine
einzelnen Spieler herausheben, aber mit Tobias
Eder, Charlie Jahnke oder Leon Gawanke, der zudem
die Reife aus Nordamerika mitbringt, gibt es einige
Akteure, die nun schon häufiger bei der U20 mit
dabei waren. Und von entscheidender Bedeutung
ist natürlich auch die Torhüter-Position, wo wir mit
Mirko Pantkowski einen sehr guten Rückhalt haben.
Wir haben Führungsspieler, aber auch einen sehr
großen Kreis, der im Zweifel in die Bresche springen
kann.“
Was muss bei Ihrem Team diesmal unter dem Strich
besser funktionieren als in den vergangenen beiden
Jahren, damit der Aufstieg in die Top-Division gelingt?
Christian Künast: „Das lässt sich im Endeffekt
ganz einfach beantworten: Wir müssen
von fünf Spielen fünf gewinnen.“
Interview: Stefan Wasmer
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