Vom Talent zum Führungsspieler
Patrick Hager lebt als Leader den Weg für die jungen Nationalspieler vor
Bundestrainer Marco Sturm hat mit Münchens
Andreas Eder und Straubings Stefan Loibl
zwei 21-jährige Stürmer in den Kader für den
Deutschland Cup in Augsburg berufen. Die
beiden Youngster sollen die Chance nutzen, um
sich für zukünftige Auftritte im DEB-Dress zu
empfehlen. Der große Traum: die Teilnahme an
den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang.
Ein paar Plätze sind durch die Abstinenz der
NHL-Stars ohnehin frei. Eder und Loibl können
zu einem Spieler aufschauen, dessen Weg ein
fast identischer war.
Patrick Hager, mittlerweile längst Leistungsträger
und Führungsspieler in der Nationalmannschaft,
zieht eine Parallele zu seiner Karriere. Der gebürtige
Stuttgarter wuchs in Rosenheim auf und spielte
im Rosenheimer Nachwuchs. Auch für diverse
Jugendnationalmannschaften war Hager im Einsatz.
Als 19-Jähriger wagte er dann den Sprung nach
Krefeld in die DEL und wusste auf Anhieb zu
überzeugen. „Bei mir war es damals ziemlich ähnlich.
Ich bin aus Rosenheim weggegangen und habe
nach der Saison direkt in der WM-Vorbereitung die
ersten Länderspiele machen dürfen. Es ist natürlich
etwas Besonderes, wenn du als junger Spieler
im Kreis der Nationalmannschaft bist und da
mit Spielern sitzt, denen du früher im Fernsehen
zugeschaut hast. Für sie ist es eine super Erfahrung
und eine Riesenchance, um sich zu präsentieren“,
erklärt der mittlerweile 29-Jährige.
In München zurück in der bayerischen
Heimat
Über die DEL-Stationen Krefeld, Ingolstadt und
Köln landete der quirlige Angreifer nun beim EHC
Red Bull München. Damit spielt er nicht nur beim
Meister der letzten beiden Spielzeiten, sondern
auch endlich wieder in der bayrischen Heimat. Ein
echter Glücksgriff für die Red Bulls, denn Hager war
in den letzten beiden Jahren der Topscorer der
Kölner Haie. Sein Abgang in Köln war durchaus
skurril, er wurde nach vier Playoff-Spielen
suspendiert und löste seinen Vertrag bei den
Haien im Sommer auf – und wechselte nach
München. Was genau vorgefallen ist, ist bis heute
noch unbekannt, von seinen Mitspielern hatte
Hager öffentlich Rückendeckung erhalten. Mit
dem Saisonstart in die DEL ist Hager zufrieden,
auch wenn es für ihn persönlich noch nicht ganz
perfekt läuft. Dementsprechend sagt der Center
auch: „Ich denke, dass ich, wenn ich meine Chancen
noch etwas besser nutzen würde, dann hätte ich
auch schon das eine oder andere Tor mehr haben
können. Insgesamt ist es aber so, dass ich mich
langsam angekommen fühle. Ich bin von Anfang
an gut aufgenommen worden, aber es gab schon
einige Systemunterschiede zu meinen früheren
Teams. Da war die Umstellung schon etwas größer,
als ich ursprünglich gedacht hatte. Aber ich fühle
mich jetzt richtig wohl und denke, dass es jetzt von
Woche zu Woche immer besser wird.“
„Wir müssen diesen Test bestmöglich
nutzen“
Im Trikot der Nationalmannschaft aufzulaufen,
ist für den Linksschützen auch nach über 100
Länderspielen noch etwas Besonderes. „Es macht
einfach unglaublich viel Spaß für Deutschland zu
spielen. Im Olympiajahr sowieso, wir haben ein
wichtiges Jahr vor uns. Der Deutschland Cup ist jetzt
auch noch mal eine gute Möglichkeit, wir wollen den
Test bestmöglich nutzen“, so Hager.
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