28 von fast 60 Akteuren spielen vor
15
Debütanten und Rückkehrer im Kader – Routiniers erhalten eine Pause
Im Jahr, in dem die NHL keine Spieler zu den
Olympischen Spielen fahren lässt, müssen die
Nationaltrainer und Verbände kreativ sein.
Doch schon Anfang Oktober mussten sie beim
Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine
sogenannte „Longlist“ von Spielern einreichen.
Nur Spieler dieser Auswahl dürfen Anfang
Februar dann nach Südkorea reisen. Während
Team Canada gleich 200 Spieler auf dieser Liste
hatte, sind es bei Marco Sturm knapp 60.
28 davon hat er in den Kader für den Deutschland
Cup berufen – drei Torhüter, zehn Verteidiger sowie
15 Stürmer. Da drei Spiele in drei Tagen stattfinden,
hat er den Kader größer bemessen, die meisten
Akteure werden somit zweimal zum Einsatz
kommen, ein Teil aber auch in allen Partien. Das
Gros stellt Meister Red Bull München mit neun
Akteuren, die Adler Mannheim stellen sechs Spieler
ab.
Mit Stefan Loibl (Straubing) und Andreas Eder
(München) sind im Kader auch zwei Debütanten und
mit Maximilian Kammerer, der in der Vorbereitung
auf die Heimweltmeisterschaft im Mai in Köln zwei
Spiele absolvieren durfte, ein weiterer ganz junger
Spieler. Thomas Holzmann (30), der einzige Spieler
aus dem Kader der gastgebenden Augsburger
Panther, ist mit vier Länderspielen ebenfalls noch
in die Kategorie Neuling einzustufen. „Sie sind die
besten jungen Spieler in diesen Jahrgängen, die wir
in Deutschland haben“, sagt Sturm über Loibl und
Eder (spielte auch für Zweitligist Riessersee). „Das
sind die Jungs, die wir in der Zukunft brauchen und
sie sollen in der Nationalmannschaft Erfahrung
sammeln.“ Da Sturm sie auch schon in der U20
betreute, kennen sie auch das System. „Kammerer
beispielsweise hat das in den ersten beiden
Länderspielen sofort umgesetzt.“
Nach längerer Abstinenz kehren auch die
erfahrenen Marcel Müller sowie Frank Mauer in den
Kreis der DEB-Auswahl zurück. Gerade Müller hat
im bisherigen Saisonverlauf offensiv überzeugen
können und gehört zu den besten Scorern in der
DEL.
Einige Routiniers sind diesmal nicht
dabei. Neben Alexander Sulzer und
Philip Gogulla, die vor und nach der
WM ihren Rücktritt erklärt hatten,
und den NHL-Spielern, denen
von der Liga die Teilnahme nicht
erlaubt wurde, fehlen Marcel Goc
(Mannheim) und Christian Ehrhoff
(Köln), die beide zuletzt auch als
Kapitäne fungierten, und auch auf
Patrick Reimer (Nürnberg) verzichtet
Sturm. Alle sollen etwas Ruhe
erhalten. Goc (nach Kreuzbandriss
verpasste er die WM) und Reimer
(verpasste aufgrund einer
Beinverletzung einige Partien)
hatten zudem in der jüngeren
Vergangenheit mit Verletzungen zu
kämpfen – Sturm sagt, er wisse aus
eigener Erfahrung, wie schwierig
das sei. Für die Olympischen Spiele dürften sie
aber gesetzt sein. Nicht mit dabei sind außerdem
Verteidiger Justin Krueger vom SC Bern und
Stürmer Felix Schütz von den Kölner Haien. Nach
dem Rücktritt von Gogulla ist Yannic Seidenberg mit
144 Länderspielen der Erfahrenste im Team. Wie
in der Liga in München auch, wird der 33-Jährige
bei Sturm als Verteidiger eingesetzt. „Er macht
in München seine Sache sehr gut und ich muss
ihn jetzt einmal testen und dann entscheiden, auf
welcher Position ich ihn besser brauchen kann.“ Mit
Moritz Müller (Köln), Justin Krueger (Bern), Denis
Reul und Sinan Akdag (beide Mannheim) kommen
weitere erfahrene Defender dazu. Im Sturm ist der
Mannheimer Marcus Kink der Erfahrenste, es folgen
Münchens Patrick Hager und Krefelds Daniel Pietta.